CDU Südbaden auf Töpfer-Kurs
Prof. Klaus Töpfer spricht am kommenden Samstag, den 24. März, um 10 Uhr
im Kurhaus Freiamt (Kreis Emmendingen, Badstr. 1, 79348 Freiamt) über die
Energiewende. Alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu herzlich eingeladen.
Klaus Töpfer war Bundesumweltminister und Leiter des UNUmweltprogramms
in Nairobi. Er gilt international als einer der wichtigsten
Kämpfer für Umwelt- und Klimaschutz. Als Vorsitzender der von
Bundeskanzlerin Angela Merkel eingesetzten „Ethik-Komission“ hat Klaus
Töpfer im letzten Jahr den Energiekonsens in Deutschland möglich gemacht.
Nach Freiamt kommt er auf Einladung der CDU Südbaden. Auf einem
Mitglieder-Bezirksparteitag sollen Positionen zur Umsetzung der
Energiewende diskutiert werden.
Den Mitgliedern liegt unter anderem ein Antrag vor, mit dem die
Bundesregierung aufgefordert wird, auch in Europa und international für eine
Abkehr von der Kernenergie einzutreten. „Die Bundesregierung muss sich
gegenüber Frankreich dafür einsetzen, dass Fessenheim abgeschaltet wird“,
so Bezirksvorsitzender Andreas Jung, der auch dem Umweltausschuss des
Bundestags angehört. „Denn Risiken machen nicht an Grenzen halt!“
Außerdem soll deutscher Unterstützung für den Bau von Kernkraftwerken im
Ausland eine Absage erteilt werden. „Das wäre inkonsequent“, erklärt
Andreas Jung, der diesen Antrag unterstützt. „In Deutschland abschalten, in
Brasilien beim Neubau helfen", das könne nicht die deutsche Haltung zur
Kernenergie sein. Die Bundesregierung beabsichtigt, den Bau des
Kernkraftwerks „Angra 3“ in Brasilien mit einer Hermes-Bürgschaft
abzusichern. Eine endgültige Entscheidung wurde aber noch nicht getroffen.
Die südbadischen Christdemokraten wollen über einen konsequenten Kurs
für erneuerbare Energien beraten. "Wir wollen erneuerbare Energien zum
Gewinnerthema für Südbaden machen", erklärt Andreas Jung. Dazu gehöre
auch die Windkraft. Wie genau die Positionierung der CDU Südbaden hierzu
aussieht, das soll am Samstag entschieden werden. Der Bezirksvorstand tritt
für einen verstärkten Ausbau ein. Notwendig sei dafür aber auch künftig eine
überregionale Planung. Auch die Diskussion um die Änderungen der
Photovoltaik-Förderung wird mit Sicherheit in Freiamt eine Rolle spielen.
„Wir erwarten spannende Debatten und laden alle ein, sich einzubringen“,
betont Andreas Jung. „Die energieautarke Gemeinde Freiamt eignet sich
besonders, um an die Grüne Charta Südbaden anzuknüpfen.“ Mit diesem
Papier hatte die CDU Südbaden 1984 schon damals eine Vorreiterrolle in der
Umweltpolitik übernommen.