Integration durch Dialog: Miteinander leben - voneinander lernen
Die Vereinigungen der CDU Südbaden haben gemeinsam einen Integrationskongress in Herbolzheim veranstaltet. Als prominenter Gast sprach die die erste türkischstämmige Ministerin in Deutschland, die niedersächsische Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan (CDU) das Impulsreferat vor 70 interessierten Zuhörer im Bürgerhaus in Tutschfelden. Bundestagsabgeordneter Peter Weiß hatte die Ministerin für einen Besuch in Südbaden gewinnen können.
„Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist für Deutschland eine Schlüsselaufgabe“, erklärte Aygül Özkan, dabei sei es wichtig zu verstehen, dass Integration keine Einbahnstraße sei. Fast jeder Mensch kenne positive Integrationsbeispiele – in der Diskussion über Integration, würde jedoch häufig „von den Anderen“ gesprochen, bemängelte Özkan. Wichtig sei jedoch, auch den positiven Beispielen integrierter Menschen und Projekte Raum zu geben, so die Ministerin.
Wichtig sei hierbei auf allen Ebenen der Politik, Migranten die Möglichkeit zur Teilhabe zu geben, sagt Özkan. Gerade das ehrenamtliche Engagement sei hierbei ein wichtiger Schritt und verwies dabei auf ein Projekt in Niedersachsen, das zum Ziel hat, Migranten für die freiwilligen Feuerwehren zu gewinnen.
Dass das Thema Integration auf allen Ebenen auch in der Union angekommen ist, sei ein wichtiger Schritt, erklärte Bundestagsabgeordneter Peter Weiß (CDU), Bezirksvorsitzender der CDU-Sozialausschüsse. „Viel zu lange haben wir das Integrationsthema vernachlässigt“, so Weiß.
Im Anschluss daran diskutierten Kongressteilnehmer unter der Leitung von Yannick Bury, Geschäftsführer der Jungen Union Südbaden, gemeinsam mit ausgewählten Podiumsteilnehmern zum Thema. Neben Aygül Özkan teilten Thomas Bührer, Rektor der Theodor-Heuss Haupt-und Werkrealschule Lahr, Maria Sufueva, Journalistin, derzeit Auszubildende bei der Deutschen Post und Taskin Tuna, Zahnarzt und Vorstandsvorsitzender der Akademischen Plattform e.V. Freiburg ihre Erfahrungen mit dem Publikum.
Dass die Vorbildfunktion wichtig ist und auch anderen Einwanderern Mut machen kann, zeigt der Werdegang von Zahnarzt Taskin Tuna, der heute auch Mitglied der CDU ist. Denn auch für ihn als Muslim gelten ähnliche Regeln wie die Zehn Gebote.
Das erarbeitete Thesenpapier unterstreicht die Wichtigkeit ein Gemeinschaftsgefühl zu erarbeiten, ein respektvoller sowie vertrauensvoller Umgang in der Gesellschaft gepflegt werden, damit ein friedliches Zusammenleben möglich ist. „Wir haben viel aufgeholt in der Diskussion in den vergangenen Jahren“, unterstrich Senioren Union-Bezirksvorsitzender Norbert Nothelfer. Die angeregte Diskussion mit Migrantenverbänden und Integrationsstellen in Tutschfelden und Vorbildern in der Partei wie Aygül Özkan sind hierfür der beste Beweis.