CDU Südbaden

Sitzung des Bezirksagrarausschusses der CDU Südbaden


Im neu gestalteten Gastraum des Uhu-Guts Binder in Steißlingen-Wiechs traf sich der Bezirksagrarausschuss der CDU Südbaden. Die Sitzung war geprägt von lebhaften Diskussionen. Die Neuregelung von EU Förderungen war eines der wichtigsten Themen. Hierbei sollen künftig kleinere Betriebe stärker gefördert werden.

Ein weiterer Diskussionspunkt war immer wieder die Spannung zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Wie viel Naturschutz verträgt die Landwirtschaft und wie viel Landwirtschaft braucht die Natur?

Wie auch Johannes Freiherr von Bodman anmerkte, wirtschaften die Landwirte in Südbaden gerne mit hohen Naturschutzleistungen, möchten aber dafür mehr Anerkennung und Förderung. Stattdessen müssen sie mit billigeren Produkten aus Massenproduktion konkurrieren.

Kritisiert wurde die Enthaltung der Bundesregierung in der Abstimmung um den Anbau gentechnisch veränderter Maisarten in der Europäischen Union. Andreas Jung, MdB, versteht die Sorgen der Landwirte. „Dazu wollen wir auf dem Landesparteitag in Donaueschingen einen Antrag stellen, hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“.

Auch über das geplante neue Jagdrecht, das künftig „Jagd- und Wildtiermanagement“ heißen soll, wurde lebhaft diskutiert. Zerstören Wildschweine Maisfelder, mussten bisher die Jäger dafür zahlen. Nun sollen die Landwirte zu 20% des Schadens selbst tragen.

Sowohl der Europaabgeordnete Andreas Schwab als auch der Bezirksausschuss-Vorsitzende Klaus Schüle, mit dem sich zukünftig die Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac die Leitung teilen wird, sprachen die momentanen europäischen Probleme durch die Krimkrise an. Hier befürchte man auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Die Ernährung und Ernährungssicherheit bekommen eine immer größere Bedeutung.

Im Anschluss an die Sitzung besuchte die Gruppe die Gärtnersiedlung Bodensee-Hegau in Singen-Beuren. Hier wird auf elf Hektar Gewächshausfläche Paprika angebaut. Fünf Gärtner und die Reichenau-Gemüse-Vertriebs eG realisierten das 15-Millionen-Euro-Projekt. Abnehmer ist EDEKA Südwest und EDEKA Südbayern, die das Gemüse unter dem Label „Unsere Heimat“ vermarkten. Jährlich werden 250.000 Paprika-Pflanzen angebaut. Die Ernte dauert von Mitte März bis Oktober.

Andrea Kegel